Mittlerweile ist es nachts schon richtig kalt und bei uns im Norden hat es mächtig geschneit. Während die eigenen Katzen gut versorgt sind und warm und trocken fressen und schlafen können, haben es wildlebende Katzen im Winter weniger gut. Sie haben wenig zu fressen, kaum Unterschlupf und werden schnell krank.
Ich veröffentliche diesen Beitrag in jedem Jahr aufs Neue, weil viele Menschen den „obdachlosen“ Katzen ein Zuhause geben möchten, aber nicht wissen wie. Auch ist es meist nicht möglich eine wildlebende Katze in den eigenen Katzenhaushalt zu integrieren. In der Regel lassen sich wildlebende Katzen gar nicht einfangen oder wollen nicht in ihrer Freiheit beschränkt werden.

Aber bitte passen Sie auf, dass die Katzen nicht an giftige Substanzen herankommen können. Glykolpfützen (Frostschutz) unter Fahrzeugen z.B. werden sehr gerne aufgeleckt, was ganz rasch akutes Nierenversagen verursacht. Ebenso können Motorenölpfützen lebensgefährlich werden.
Schneckenkorn, Blaukorn und Pflanzengifte haben in einem Garten von Katzenliebhabern eigentlich sowieso nichts zu suchen, aber sollten Sie giftige Substanzen im geplanten Unterschlupf haben, schließen Sie alle weg, denn Katzen können gut springen und kommen fast überall hin.
Viele frierende Tiere wärmen sich unter warm gefahrenen Autos auf und verbleiben dann dort oder im Motorraum und schlafen ein. Deswegen schauen Sie lieber einmal mehr unter Ihr Auto, damit sie keine Katze oder ein anderes Tier im Winter achtlos überfahren.
Futter- und Schlafplätze für den Winter einrichten

In einen Gartenschuppen, einen Kellerraum (mit offenem Fenster oder offener Tür) oder in eine Garage können Sie hervorragend eine Styroporkiste stellen und sie schön einrichten. Styropor hält die Eigenwärme der Katze in der Kiste.
Für den Außenbereich oder wenn das Schutzhaus total in der „Prärie“ steht, ist ein Holzhäuschen das Beste. Entweder bauen Sie selbst eine Thermohütte oder Sie lassen sie von jemandem bauen, der handwerkliches Geschick hat. Ich habe hierfür von der Kölner Katzenschutzinitiative die nachfolgenden Tipps und Tricks und auch Fotos erhalten, die ich gern weitergeben möchte.
Schutzhütte bauen

Ganz wichtig: Unter die Häuschen sollte man eine dicke Styroporplatte und/oder Ziegelsteine drunter legen. Nur so schützt man die Tiere in der Hütte vor Bodenfrost. Ein Häuschen darf auf keinen Fall direkt auf der Erde stehen. Evtl. kann man auch noch ein großes Stück Dachpappe (über dem Eingang überstehen lassen) drauf legen und mit zwei Ziegelsteinen beschweren.

Er verwendet Siebdruckplatten und isoliert sie mit dickem Styropor (Styrodur findet er nicht so gut, weil dies die Feuchtigkeit nicht so gut aufnimmt). Das Styropor hat er noch mit dicker Pappe beklebt.
Und Füßchen sind dran, damit das Holzhaus nicht von unten weg fault. In jedes Häuschen gehört dann Stroh. Wenn es nicht anders geht, kann man auch Heu nehmen, was jedoch schneller schimmeln kann. Stroh absorbiert die Feuchtigkeit viel besser. Auch sollte man keine Decken und erst recht keine Handtücher verwenden. Handtücher aus Baumwolle werden feucht und im Winter nie mehr trocken. Ins Stroh können sich die Katzen eine schöne Mulde machen und so eine Schutzhütte bietet dann ein schönes warmes Plätzchen für ein bis zwei Katzen.
Wenn die „wilden Katzen“ nicht menschenscheu sind und auch gerne Streicheleinheiten mögen, kann man in die Schutzhütte noch eine Klingelmatte legen. Dann bekommt man Bescheid, wenn eine Katze anwesend ist.

Die Tierschutzorganisationen sind für jede Hilfe dankbar, denn in der Regel arbeiten sie alle ehrenamtlich.
Fotos der Katzenschutzhäuschen: Katzenschutzinitiative Köln (vielen Dank liebe Dagmar).
Sie haben Probleme mit Ihrer Katze oder Ihre Katze mit Ihnen oder Ihr Haustier hat gesundheitliche Probleme? Dann melden Sie sich bitte bei mir: Katzenverhaltensberatung und Naturheilpraxis für Tiere

Danke für die super Anleitung. Ich frage mich, ob der Schlafplatz nicht zwei Ausgänge braucht, damit die Katze bessere Fluchtmöglichkeiten hat (Angriff andere Katzen, Marder etc.) und sich dadurch auch nicht zu eingeengt fühlt? Klar, wärmer ist es mit nur einem Eingang, aber ist es wirklich sicher genug?
Hallo Jasmin, danke für den netten Kommentar und die Frage, die ich gern beantworten mag.
Katzenschutzhäuser dieser Größe sollten nur einen Eingang haben, um die Wärme zu halten, die ausschließlich über die Körperwärme erzeugt wird. Die Fotos der Katzenschutzhäuser wurden mir von der Kölner Katzenschutzinitiative zur Verfügung gestellt, die jahrzehntelange Erfahrung mit wildlebenden Katzen und deren Unterbringung und Fütterung haben. Marder und andere Wildtiere werden in der Regel durch den Geruch der Katze, die in dem Schutzhaus „wohnt“ ferngehalten. Bei größeren Häusern, in denen auch mehrere Katzen Schutz suchen können, sind allerdings zwei Ein-/Ausgänge notwendig, das ist vollkommen richtig. Liebe Grüße Ilona von Katzenflüstern
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