Die Beantwortung dieser Frage überlasse ich jedem selbst. Man kann die Frage weder pauschal beantworten noch möchte ich das Verhalten anderer Menschen werten. Dennoch möchte ich ein wenig über die Ernährung von Katzen informieren.

Viele Katzenhalter denken heute noch immer, dass hochwertiges Katzenfutter sehr teuer ist. Aber das ist nur auf den ersten Blick so, denn von hochwertigem guten Futter benötigen Katzen täglich weniger als die Hälfte eines minderwertigen Futters um ihren Nährstoffgehalt zu decken.

Aus diesem Grund ist hochwertiges Katzenfutter heutzutage für jedermann erschwinglich, zumal es einem auch einige Besuche beim Tierarzt erspart. Ich bin kein „radikaler Katzenfutter-Missionar“, denn auch ich kenne Katzen, die trotz minderwertigem Futter sehr alt geworden sind. Es sind wenige, aber auch sie gibt es und keine Katze stirbt sofort, weil sie mal Futter vom Discounter bekommt oder mit Trockenfutter ernährt wird. Wenn man einige Ratschläge zur Ernährung von Katzen beherzigt, können die geliebten Stubentiger jedoch älter werden und auch bis zum Lebensende gesund bleiben. Das ist es wert, die Ernährung zumindest einmal zu überdenken.

Nassfutter vs. Trockenfutter

Bei der Ernährung von Katzen ist Nassfutter einem Trockenfutter immer vorzuziehen, denn Katzen sind sog. Wüstentiere. Sie nehmen in der Natur ihren Feuchtigkeitsbedarf mit der Nahrung auf und trinken dort somit nur sehr wenig bis gar nicht. Deswegen sollte Trockenfutter (getreidefrei und ggf. zum Training) höchstens zusätzlich angeboten werden und es sollte auch in jedem Fall immer mindestens ein großer und viele kleine Pötte Wasser bereitstehen und zwar nicht an der Futterstelle, sondern an einem anderen Platz.

Welche Nährstoffe sind wichtig bei der Ernährung von Katzen?

Katzen benötigen eine eiweißreiche Ernährung, denn Katzen sind Carnivoren (Fleischfresser). Für kranke oder alte Katzen sollte der Bedarf individuell abgestimmt werden. Für normalgewichtige, gesunde Katzen gilt:

  • Wasser 75-80 % (in der Regel aus der Nahrung)
  • Eiweiß 10-15 % (Jungtierbedarf ist höher) gewährleistet die optimale Versorgung mit Aminosäuren

Enthalten in: Muskelfleisch (Rind, Wild) darf auch mal roh gegeben werden
Schwein nur gekocht
Geflügel, Innereien, Fisch (gekocht oder gebraten),gekochte Eier, Milchprodukte – viele Katzen haben eine Laktoseintoleranz und vertragen Milch nicht gut und reagieren darauf mit Durchfall. Hüttenkäse und Naturjoghurt werden aber in der Regel sehr gut vertragen. Hier kann man gerne mal einen Teelöffel mit unter das Futter mischen, denn das hält das Darmmillieu gesund

  • Fett 9-12 % ist Bestandteil von Muskelfleisch (aber höchstens 25-30g pro Tag im Futter)
  • Kohlenhydrate 2-4 % Als Fleischfresser beziehen Katzen ihre Energie aus Proteinen und Fett. Sie können Kohlehydrate kaum verwerten und es entstehen Abbauprodukte, die ihren Organismus belasten.
  • Vitamine und Mineralien 1%: ist in einer ausgewogenen Ernährung bereits enthalten und muss nicht zugefüttert werden nur bei Bedarf (Krankheit, säugende Tiere, heranwachsende Tiere)
  • Wenn man selber kocht, gilt pro Mahlzeit und Katze über den Daumen (je nach Gewicht der Katze):
  • 150 g Fleisch/Fisch, 2 EL gekochtes Gemüse (Möhren, rote Paprika niemals grün, Brokkoli), bisschen Reis, bisschen Öl (Distelöl), und gerne auch mal ein TL Hüttenkäse, Joghurt oder Hefeflocken.
Biologisch artgerechte Rohfütterung – BARF

Die artgerechteste Ernährung von Katzen wäre die ganze Maus, am besten selbst gefangen. Da dieses (außer bei Bauernhofkatzen) jedoch nicht ständig zu verwirklichen ist, wäre eine Alternative dazu die „Biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF)“. Diese erfordert zwar einige Kenntnis, aber es gibt mittlerweile sehr gute Bücher darüber und man kann sich eingehend informieren und dann entscheiden, ob man diese Art der Fütterung anwenden möchte. Aber auch wenn man seine Katzen nicht komplett roh ernährt, freuen sich die meisten von ihnen auch mal über ein Stück rohes Fleisch (z.B. ein Stückchen Gulasch), was erstens die Kaumuskeln stärkt und weiterhin hervorragend als Zahnbürste dient und somit Zahnstein vorbeugt. Es wird häufig behauptet, dass Trockenfutter die Zähne reinigen würde. Das ist aber nicht so, denn Trockenfutter wird mit den Zähnen nur kurz zerbrochen und geschluckt und es besteht somit kaum Kontakt zu den Zähnen. Im Gegensatz dazu muss ein Stück rohes Fleisch richtig durchgekaut werden und dieser intensive Kontakt zu den Zähnen reinigt sie auch gleichzeitig. Trockenfutter wurde also eher für den Menschen entwickelt, denn es ist bequemer zu füttern und zu lagern und ist länger haltbar.

Fertigfutter und Inhaltsstoffe – was bedeuten sie?

Wer seine Katzen nicht roh füttert, greift dann auf Selbstgekochtes oder auf Fertigfuttermittel zurück. Sicher ist hierbei, dass viele Katzenfutter nicht halten, was die Werbung verspricht, denn viele Futtersorten sind eben nicht das Beste fur die Katze, egal, wieviele Kräuter man mit auf den Teller legt oder wie süß und gesund die Katzen, die das angeblich fressen in der Werbung auch aussehen.

Wenn Sie sich erst einmal wirklich mit den Inhaltsstoffen auseinandergesetzt haben, die auf vielen Tütchen, Dosen und Päckchen stehen, werden Sie diese nie wieder kaufen. Lassen Sie sich von der Werbung nicht verdummen, sondern machen Sie sich selber schlau!

Zumeist stehen auf den Verpackungen Dinge drauf wie tierische Nebenerzeugnisse, was nichts anderes bedeutet als Schlachtabfälle, die für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen sind. Damit eine Katze diese Schlachtabfälle überhaupt frisst, werden diese mit Zucker, Geruchs- und Geschmacksverstärkern, Konservierungs-, Farb- und Lockstoffen und Fetten (z.B. Abfallfette) „appetitlicher“ für die Katze gemacht.

Katzen benötigen hochwertige tierische Proteine

Deswegen ist es bei der Ernährung mit Fertigfutter wichtig, dass man darauf achtet, dass hochwertige Futtermittel verwendet werden, die einen möglichst hohen Anteil an tierischem Eiweiß und nur einen geringen bis gar keinen Anteil an pflanzlichem Eiweiß (Getreide) aufweisen. Sind pflanzliche Eiweiße zugefügt, sollte es sich zumindest um hochverdauliche Getreidesorten wie z.B. Reis handeln. Pflanzliche Eiweisse in Form von Getreide sind ansonsten billige Füllstoffe, die für die Katzen ungesund und schädlich sind, was sich z.B. in gesundheitlichen Problemen am Bewegungsapparat, Nieren-, Leber- und Blasenerkrankungen, Bildung von Harnkristallen, Verdauungsproblemen, Arthritis/ Arthrose und auch Stoffwechselstörungen spätestens im Alter bemerkbar machen kann.

Katzen benötigen zur Deckung ihres Energiebedarfs wenig bis keine Kohlenhydrate. Sie können diese nämlich kaum verwerten, weil ihr gesamtes Verdauungssystem auf das Fleischfressen ausgerichtet ist. Ihre gesamte Energie beziehen sie aus Proteinen und Fett und sind auf Taurin (essentielle Aminosäuren) und die Fettsäure Arachidonsäure angewiesen, welche nur in tierischem Protein vorkommt. Sie benötigen auch Methionin (Aminosäure), welches in minderwertiger Nahrung komplett fehlt.

Vegetarische Ernährung von Katzen

Hochwertige Nahrung (mit viel tierischem Eiweiß) enthält genug Methionin und hält den pH-Wert im sauren Bereich, so dass z.B. das Risiko der Harnkristalle gemindert ist. Hiermit ist dann auch die Frage beantwortet, ob man Katzen vegetarisch ernähren darf. NEIN.

Vegetarisches Futter kann auf Dauer den Nährstoffbedarf von Katzen NICHT abdecken. Füttert man Katzen fleischlos, entstehen Abbauprodukte, die den Organismus belasten und sich in den Organen und Gelenken festsetzen. Dieses wird sich nicht sofort im Katzenorganismus bemerkbar machen, aber kann früher oder später zu den bereits genannten Krankheiten fuhren. Auch der Deutsche Tierschutzbund warnt vor der vegetarischen Ernährung von Katzen.

Weiterhin sollte kein Zucker in der Katzennahrung enthalten sein. Bis zu einem Zuckergehalt von 0,4% muss Zucker nicht einmal deklariert werden. Steht Zucker drauf, ist der Gehalt bereits über 0,4 %. U.a. aus diesem Grund gibt es mittlerweile auch schon häufig Diabetes bei Katzen, eine Erkrankung, die bei wildlebenden Katzen nicht vorkommt.

Achten Sie auch auf den Anteil an Rohasche in der Katzennahrung, da ein hoher Anteil bedeutet, dass viele Knochen enthalten sind statt Fleisch. Rohasche besteht aus allen nicht brennbaren Bestandteilen des Futters wie Knochen, Mineralien und Füllstoffen. Dieser Anteil an Rohasche sollte 2-3 % nicht wesentlich übersteigen.

Die Nahrung sollte weiterhin einen relativ niedrigen Magnesiumgehalt (0,04-0,1%) aufweisen und das Verhältnis von Kalzium/ Phosphor ausgewogen sein und 1,1-1,3 : 1 betragen.

Katzengras und Leckerlis

Katzengras sollte immer vorrätig sein, bei Freigängern zumindest im Winter! Wichtig ist, dass das Gras keine Widerhaken hat (am Rand mit dem Finger entlang fühlen), da der Verzehr ansonsten lebensgefährlich sind kann. Leider werden diese Katzengrassorten nach wie vor in einiger Futterläden angeboten. Selbstausgesäte Weizenkörner in Kräutererde ergeben übrigens das beste Katzengras (s. dazu auch meinen Beitrag „Gefährliches Katzengras“)

Leckerlis – Wenn man ausgewogen ernährt, dann sind selbstverständlich auch mal Leckerchen drin, die eben lecker schmecken, aber vielleicht auch mal nicht die gesündesten sind. So wie wir Menschen uns eben auch mal ein Stück Schokolade gönnen. Wer gesundere Leckerchen verfüttern möchte, kann diese auch selbst herstellen. Ein paar Rezepte werde ich demnächst noch auf diesem Blog veröffentlichen. Für die Eiligen gibt es hier schon das Rezept für leckere selbstgemachte Lachs-Cräcker.

Ernährungsumstellung bei Katzen – ja, aber wie?

Es lohnt sich immer und jederzeit seine Katze auf gesunde Ernährung umzustellen. Allerdings braucht die Umstellung manchmal viel Zeit und Geduld. Viele Katzen sind mittlerweile regelrecht süchtig nach den Zusatzstoffen und müssen sich erst an die natürliche Ernährung wieder gewöhnen. Die Umstellung sollte somit langsam erfolgen. Mischen Sie Ihrer Katze nach und nach immer einen Teelöffel täglich mehr des neuen Futters mit unter das bisherige Futter. Geben Sie sich und Ihrer Katze Zeit bei der Umstellung.

An Trockenfutter gewöhnte Katzen kann man überlisten, indem man etwas Trockenfutter im Mörser zerreibt und über das neue (Nass)Futter streut. Wenn es gar nicht geht oder bevor eine Katze gar nichts frisst, ist selbstverständlich Trockenfutter immer noch dem Verhungern vorzuziehen.

Hochwertiges Futter vs. Minderwertiges Futter

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier keine Werbung für Katzenfuttermarken mache, sondern lediglich auf artgerechtes Futter hinweise. Ich erhalte auch keinerlei Gegenleistung dafür von den Futtermittelherstellern, sondern es sind reine Informationen für interessierte Katzenhalter.

  • Hochwertiges Katzenfutter bedeutet immer: Viel Fleisch
  • Minderwertiges Katzenfutter = Tierische Nebenerzeugnisse, Pflanzliche Nebenerzeugnisse, EWG-Zusatzstoffe, Farb-, Konservierungs-, Lock und Füllstoffe, Soja, Getreide, Zucker

Empfehlungen gebe ich gerne auf persönliche Anfrage!

Man muss immer erneut auf die Zutatenliste von Katzenfuttermitteln schauen, da sich die Zusammensetzungen bei einigen Herstellern häufig verändern.

Und jetzt stelle ich die Anfangsfrage noch einmal und an meinen Rabaukenkater:

Würden Katzen Mäuse kaufen?

Teddybärly antwortet: In vielen Katzenfuttersorten sind Inhaltsstoffe drin, die ich im Leben nicht in meinem Bauch und in meinen Organen haben mag. Iiiiiieeeeeh. Deswegen bin ich meiner Dosenöffnerin dankbar, dass sie darauf achtet, dass ich neben meiner geliebten selbst gefangenen Feinkost Maus auch ansonsten gutes Futter erhalte. Ich kann mir ja nicht eben mal selbst etwas aus dem Laden besorgen. Und wenn doch: JA, ich als Kater würde Mäuse kaufen.  Zucker, Schlachtabfälle, Getreide, Farb-, Lock-,  Konservierungs- und Geruchs- und Geschmacksverstärker sind gar nicht nach meinem Geschmack.

Ernährungsberatung für Katzen  => info@katzenfluestern.de

Das Ausdrucken und die Weitergabe dieser Informationen sind zu nicht kommerziellen Zwecken ausdrücklich erwünscht. Für kommerzielle Zwecke besteht ein ©Katzenflüstern Lübeck

4 Kommentare zu „Würden Katzen Mäuse kaufen? – Ernährung von Katzen

  • August 16, 2024 um 11:36 pm Uhr
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    Die Katze lässt die „Galle“ über, die aussieht wie eine Niere. Sehr unschön und nicht immer habe ich dann noch Appetit auf Frühstück.

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    • August 17, 2024 um 7:56 am Uhr
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      Ja, das kenne ich. Wenn es aussieht wie eine Niere, ist es sogar meistens der ganze Magen. Aber was solls. Wir lieben die Schnurrnasen halt.

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  • März 9, 2020 um 8:49 pm Uhr
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    Unsere zwei Fellnasen bekommen inzwischen seit vielen Jahren ein hochwertiges Futter. Beide erfreuen sich bester Gesundheit.
    Seitdem sind die Zähne richtig sauber, der Atem normal und das Fell sieht super gepflegt aus.
    Da beide gern mal die Abwechslung mögen schau ich hier immer mal wieder vorbei.
    Besten Dank für die Empfehlungen 🙂

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    • März 11, 2020 um 9:42 am Uhr
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      Hallo Maria, das ist schön. Ich freue mich immer, wenn es Katzen so gut geht und sie so verantwortungsbewußte Menschen haben. In der nächsten Zeit habe ich auch vor mal ein paar Rezepte für Katzenleckerchen und Selbstgemachtes auszuprobieren und zu veröffentlichen. Vielleicht schmeckt den Fellnasen dann davon auch etwas. GLG Ilona

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