Vor einiger Zeit habe ich in einer Quizshow den Begriff Urwampe der Katze das erste Mal nach langer Zeit mal wieder gehört und herzhaft gelacht. Warum? Weil mein Mann sofort meinte, seine Urwampe hat nun endlich eine Existenzberechtigung. Pech gehabt liebe Männer, denn bei Katzen hat die Urwampe auch wirklich einen Grund.


Ich werde von meinen Lesern und Klienten oft gefragt, ob der kleine “Hängebauch” der Katze abtrainiert werden kann und muss.

Meine Antwort ist JEIN, denn man muss hier klar unterscheiden zwischen Übergewicht und dem kleinen Hängebauch, der beim Laufen hin und her schwingt. Bei Klein- und Großkatzen hat dieses Hängebäuchlein nämlich einen anatomischen Hintergrund und mehrere Funktionen.
Zum einen bietet die Urwampe Schutz vor Verletzungen der inneren Organe, sie dient als Energiespeicher und Fettreserve für schlechte Zeiten und sie gibt der Katze Beweglichkeit und Flexibilität beim springen und laufen.

Schutz vor Verletzungen der inneren Organe

Katzen sind im Bauchbereich sehr verwundbar und es drohen sehr schnell Verletzungen der lebensnotwendigen Organe. Gerade Freigänger sind häufig heftigen Revierkämpfen ausgesetzt und Kater untereinander sind nicht zimperlich. Sie bohren die Krallen der Hinterläufe in den Bauchraum des Gegners und versuchen ihn mit großer Kraft abzuwehren, was dann zu Bauchverletzungen führen kann.

Energiespeicher und Fettreserve für schlechte Zeiten

Wissenschaftler vermuten eine sinnvolle evolutionäre Entwicklung. Katzen versorgen sich in freier Wildbahn selbst und sind darauf angewiesen, so viel Beute wie möglich aufzunehmen und Energie für schlechte Zeiten zu speichern. Zu beobachten ist das heute noch bei Groß- und Kleinkatzen in freier Wildbahn und bei unseren Hauskatzen insbesondere bei Freigängern und im Winter.

Beweglichkeit und Flexibilität

Katzen sind hochbewegliche Lebewesen und die überschüssige Haut der Urwampe lässt diese Beweglichkeit erst wirklich zu. Die Haut ist dadurch dehnbarer und elastischer und gibt etwas nach, wenn Katzen große Sprünge machen.

Früher vermutete man, dass nur kastrierte Katzen aufgrund der hormonellen Veränderung zu einem Hängebäuchlein neigen. Dagegen spricht, dass auch unkastrierte Katzen, wilde Hauskatzen und auch Großkatzen wie Löwen und Tiger diese Urwampe haben.

Eine Urwampe erfüllt für Katzen überlebenswichtige Funktionen und ist vollkommen normal. Bei älteren Katzen ist diese Urwampe meist ausgeprägter, weil mit zunehmendem Alter – wie bei uns Menschen auch – das Bindegewebe etwas nachlässt.

Das kleine Hängebäuchlein ist somit eine anatomische Besonderheit, solange es beim laufen hin und her schwingt. Sobald es aber fest und zu groß ist, muss man sich Gedanken über Übergewicht machen.


Bei Verhaltensproblemen oder gesundheitlichen Problemen bitte über die Buchungsanfrage gehen.

Die Urwampe bei der Katze

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