Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) gehört zu den häufigsten Erkrankungen älterer Katzen. Sie ist schleichend, tückisch – und für viele Katzenhalter ein Schock, wenn die Diagnose fällt. Doch es gibt Hoffnung: Mit rechtzeitiger Diagnose, liebevoller Betreuung und angepasster Therapie können Katzen trotz CNI noch viele glückliche Jahre genießen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihrer Katze beistehen können.

Die Stadien der chronischen Niereninsuffizienz bei Katzen

Meistens wird eine CNI nicht entdeckt, bevor etwa 65% (Stadium 1) der Funktionsfähigkeit der Nieren verloren gegangen ist, da vorher meist keine Symptome auftreten.

Stadium 1:

Die Nierenfunktion ist bereits eingeschränkt, aber es sind noch kaum Symptome sichtbar. Nur durch Blut- oder Urintests wird eine Veränderung erkennbar.

Stadium 2

Erste Anzeichen treten auf: Vermehrter Durst, häufigeres Urinieren, gelegentliches Erbrechen oder ein nachlassender Appetit. Die Blutwerte zeigen eine leichte Erhöhung des Kreatinins oder auch des Harnstoffs. Der Früherkennungsmarker SDMA im Blutbild ist erhöht.

Stadium 3:

Die Symptome werden deutlicher: Gewichtsverlust, stumpfes Fell, Übelkeit und Schwäche sind häufig. Die Lebensqualität kann sinken, wenn keine Behandlung erfolgt.

Stadium 4:

In diesem Stadium sind die Nieren stark geschädigt. Die Katzen sind oft schwach und das Risiko für schwere Komplikationen steigt. Das Wissen um das Stadium ist wichtig, um die richtige Therapie einzuleiten und Ihrer Katze Lebensqualität zu schenken, denn auch im Stadium 4 können Katzen mit der richtigen Betreuung noch lebenswert leben.

Diagnose der chronischen  Niereninsuffzienz (CNI)

Einfühlsam erkennen, was im Verborgenen geschieht. Gerade weil CNI im Anfangsstadium oft unsichtbar ist, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Katzen ab dem 7. -8. Lebensjahr entscheidend.

Typische Diagnoseverfahren sind:

  • Blutuntersuchung: Bestimmung von Kreatinin, Harnstoff und SDMA (ein empfindlicher Marker).
  • Urinanalyse: Gibt Aufschluss über die Konzentrationsfähigkeit der Nieren und mögliche Infektionen.
  • Blutdruckmessung: Bluthochdruck ist eine häufige Begleiterscheinung bei Niereninsuffizienz, aber auch bei Schilddrüsenüberfuntion
  • Ultraschalluntersuchung: Bildliche Darstellung der Nierenstruktur.

Wenn Sie erste Veränderungen bemerken – etwa mehr Durst oder eine andere Fellstruktur – zögern Sie nicht, einen Tierarzt aufzusuchen.

Liebevoll begleiten statt nur behandeln

Bei meiner geliebten Katze Momo (Miss Momi) wurde sehr früh eine chronische Niereninsuffizienz festgestellt. Sie lebte vorher auf der Straße und hatte, als ich sie aufgenommen habe, anfangs sehr hartnäckige Blasenentzündungen. Aber mit einem ganzheitlichen Therapiekonzept haben wir das schnell in den Griff bekommen und sie wurde trotz chronischer Niereninsuffizienz über 18 Jahre alt.

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen

Therapie der chronischen Niereninsuffizienz bei Katzen

Die chronische Niereninsuffizienz bei Katzen ist nicht heilbar – aber sie ist behandelbar. Ziel der Therapie ist es, die Nieren zu entlasten, Symptome zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen. Die wichtigste Maßnahme ist eine individuell angepasste Kombination aus:

  • Ernährung => es gibt aus ganzheitlicher Sicht und den neuesten Erkenntnissen aus den USA keine spezielle Nierendiät. Wichtig ist die Ernährung mit hochwertigem Futter, das phosphatarm, aber reich an hochwertigem tierischem Eiweiß ist und kein nierenbelastendes Getreide oder Zusatzstoffe enthält.
  • Medikamente: Je nach Stadium kommen Medikamente gegen Übelkeit, Phosphatbinder, Blutdrucksenker oder Mittel zur Appetitanregung zum Einsatz.
  • Flüssigkeitstherapie: Bei Bedarf helfen Infusionen oder subkutane Flüssigkeitsgaben, den Körper zu entlasten. Das kommt insbesondere in heißen Sommern zum tragen, da Katzen in der Regel nicht genügend Flüssigkeit aufnehmen.
  • Homöopathische und naturheilkundliche Begleitung: Sanfte Methoden können Symptome lindern und das Wohlbefinden stärken – etwa durch individuell abgestimmte Mittel, wie ich sie auch in meiner Online-Beratung für Samtpfoten individuell empfehle.

Wichtig ist: Jede Katze ist einzigartig und ein Individuum. Eine Therapie, die auf ihre Symptome abgestimmt ist und die Bedürfnisse der Katze respektiert, kann Wunder bewirken.

Lebenserwartung bei chronischer Niereninsuffizienz

Auch eine Katze mit CNI kann viele Jahre gut und lebenswert leben, wenn sie die richtige Therapie erhält. Die Diagnose CNI bedeutet nicht automatisch ein baldiges Ende. Viele Katzen leben noch Jahre mit einer guten Lebensqualität – insbesondere, wenn die Krankheit früh erkannt und ganzheitlich und liebevoll begleitet wird.

Einige Faktoren, die die Lebenserwartung beeinflussen:

  • Zeitpunkt der Diagnose (je früher, desto besser)
  • Allgemeiner Gesundheitszustand und Konstitution
  • Bereitschaft, die Therapie konsequent umzusetzen
  • Emotionale Unterstützung durch den Menschen. Ihre Katze spürt, dass Sie für sie da sind. Eine enge Bindung ist eine der stärksten Heilquellen überhaupt.

Die chronische Niereninsuffizienz bei Katzen ist eine Herausforderung – aber keine hoffnungslose. Mit Achtsamkeit, Wissen und ganz viel Herz können Sie Ihrer Katze helfen, trotz Nierenerkrankung ein erfülltes Leben zu führen. Ich begleite Sie und Ihre Samtpfote gern auf diesem Weg – mit individueller Beratung, empathischem Verständnis und praktischen Tipps für den Alltag.

Möchten Sie Ihre Katze liebevoll und optimal bei CNI unterstützen können? Dann buchen Sie gerne eine persönliche Online-Beratung. Gemeinsam finden wir den besten Weg für Ihre Fellnase!

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen | Einfühlsame Begleitung für Samtpfoten
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