Die Zeit der guten Vorsätze vom Silvesterabend sollte bei uns Menschen jetzt eigentlich die ersten Früchte tragen. Fasten- und Detoxkuren sind vorbei, die Entzugserscheinungen der neuen Nichtraucher lassen nach und die ersten Pfunde sind gepurzelt. Oder nicht? Katzen sehen das wesentlich entspannter, sie kennen keine guten Vorsätze. Sie leben im Hier und Jetzt und nehmen den Tag wie er kommt. Katzen fressen, was SIE möchten. Sie schauen, ob das Wetter gut ist und entscheiden dann, ob sie nach draußen gehen oder den Tag gemütlich auf der Couch verbringen. Meine guten Vorsätze bin ich noch am abarbeiten.


Teddybaerly plaudert aus dem Nähkästchen:

Meine zweibeinige Assistentin hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie viel zu dick ist und endlich an Gewicht verlieren muß. Ich finde sie kuschelig, sie findet sich dick. Wo ist das Problem? Ab in den Garten, ein paar mal über den Rasen sprinten, Mäuse fangen, Assistentinnen jagen, Artgenossen vertreiben und ihnen zeigen, was Wegerechte sind, rauf auf den Baum und wieder runter und schon ist man fit.

Tja, wenn das mal alles so einfach wäre.


Wenn die Katze zu dick ist, tanzen ihr die Mäuse auf der Nase herum

So hartnäckig wie Schokolade auf den Hüften hält sich das Gerücht, dass Katzen schon wissen würden, wieviel Nahrung gut für sie ist. Das ist definitiv falsch, denn gerade Wohnungskatzen neigen dazu, ein paar Pfunde zuviel anzusetzen. Bevor Sie aber Ihre Katze auf Diät setzen, sollte tiermedizinisch ausgeschlossen werden, dass die Katze aufgrund gesundheitlicher Probleme zugenommen hat. Und auch viele seelische Faktoren können eine Rolle spielen. Katzen können traurig oder sogar depressiv sein, z.B. weil sie einsam sind oder einen Freund verloren haben. Sie können sich auch aus Frust Speck anfuttern. Kastrierte Katzen und Kater neigen zudem stärker zu ein paar Pfündchen zuviel.

Meine Momo war kurzzeitig auch einmal ein kleines Pummelchen geworden. Es war die Zeit, in der ihr Freund Teddy krank war und ich mich viel um ihn kümmern mußte. Sie war ein bißchen eifersüchtig und noch dazu mutiert sie im Winter meist zu einem schnurrenden Sofakissen, für das Bewegung dann ein Fremdwort ist. Mit Heilung ihres kleinen verletzten Seelchens nahm sie auch automatisch wieder ab.

Heute bin ich wegen ihrer Schilddrüsenüberfunktion froh über jedes Gramm Körpergewicht, das sie hat. Man sollte somit nicht immer allzu streng sein, denn kleine Reserven können bei Erkrankungen auch lebensrettend sein. Solange die Katzen gesund sind, gute Blutwerte haben und hochwertig ernährt werden, sind ein paar Pfündchen zuviel in einem gesunden Rahmen nicht der Rede wert. Wer kennt es nicht: Gerade im Winter schmeckt alles irgendwie so gut.

Eine Katzendiät planen

Steht eine Katzendiät ins Haus, ist es wichtig, dass man eine Gewichtsabnahme gut plant und die Katze nicht den ganzen Tag Hunger schieben muß. Katzen benötigen viel hochwertiges Eiweiß und dürfen nicht zu schnell abnehmen, weil das die gefährliche und teilweise tödliche Lebererkrankung “Hepatische Lipidose” auslösen kann. Deswegen sollte eine Katze lediglich etwa 1-3 % (ich rate eher zu 1%) ihres Körpergewichts pro Woche abnehmen. Bei einer Katze von 6 kg bedeutet das eine Gewichtsabnahme von 60 g pro Woche. Möchte man also, dass seine Katze von 6 kg auf 5 kg abnimmt, so benötigt man für eine gesunde Gewichtsabnahme etwa 16-17 Wochen. Eine Katzendiät erfordert viel Ausdauer und viel Geduld.

Die Tagesration des Futters sollte schon morgens abgewogen und für den Tag zusammengestellt werden, damit man den Überblick behält. Diese Ration wird dann über viele kleine Mahlzeiten am Tag verteilt, denn das kommt dem natürlichen Fressverhalten einer Katze in freier Natur gleich. Es heißt, eine Maus hat etwa 30 kcal und somit würde eine Katze von 4 kg etwa 12-15 Mäuse zu sich nehmen (je nach Aufwand – lauern, jagen, fangen) in eben 12-15 kleinen Mahlzeiten.

Das Führen eines Diättagebuches ist bei der Gewichtsabnahme bei Katzen von Vorteil, weil man hier den Fortschritt immer schwarz auf weiß hat. Eingetragen werden die täglichen Futtermengen und -sorten, die Spiel- und Bewegungseinheiten, die kleinen “Leckerchenausrutscher” und selbstverständlich das Gewicht nach dem wöchentlichen Wiegen.

Wieviel Kilokalorien benötigt eine Katze?

Bevor Sie nun mit einer Katzendiät anfangen, sollten Sie wissen, dass eine durchschnittlich aktive Katze etwa 70 Kalorien pro kg Körpergewicht benötigt. Eine im Winter durchschlafende schnurrende Samtpfote benötigt 60 kcal pro kg Körpergewicht und ein durch die Wohnung tobender Stubentiger oder quirliger Freigänger benötigt etwa 80 kcal pro kg Körpergewicht. Nun steht auf den Futterpackungen für Katzen nicht gerade die Kcal-Angabe drauf, was die Berechnung des Tagesbedarfs etwas erschwert. Aber eine Fütterungsempfehlung ist meist zu finden, die man dann selbst in etwa in Kalorien umrechnen kann. Da ich als “Katzenmama” weiß, dass man seinen Katzen auch gerne mal ein Stückchen Wurst oder Gulasch oder Tatar oder Butter oder ein Schlückchen (laktosefreie) Milch oder Sahne als Leckerchen vom Tisch oder einfach nur so gibt, sollte man auch wissen, wieviele Kalorien diese Lebensmittel haben.

Kalorientabelle für Katzen
Die Kalorientabelle für Katzen darf für den Privatgebrauch gern ausgedruckt werden

Wichtig bei der Katzendiät ist Bewegung, denn Bewegung bedeutet mehr Futter und bessere Gewichtsabnahme. Deswegen sollte man viele kleine Spieleinheiten am Tag einlegen (Katzen haben für lange Spiele oft wenig Ausdauer) und den Snack, den es sonst als Goodie gab, zur Belohnung einsetzen.

Welches Katzenfutter soll ich nehmen?

Das Futter sollte aus hochwertigem Nassfutter bestehen, da Trockenfutter sehr energiedicht ist. Sollte die Katze Trockenfutter so sehr lieben, sollte auch dieses sehr hochwertig sein. Man kann es dann als Leckerchen-Trockenfutter einsetzen, denn Katzen verdienen sich ihr Futter gern selbst, z.B. mit einer Fummelflasche, einem Fummelbrett oder aber mit Wurf- und Laufspielchen. Die Katze bekommt so kleine Portionen, hat dabei noch Spass, kann ihren Jagdtrieb befriedigen und verbrennt dabei Kalorien, die sie in Form von kleinen Belohnung zusätzlich fressen darf (eine aktive Katze darf 10kcal / kg Körpergewicht mehr fressen).

Fazit einer Katzendiät

Letztendlich tut es den Katzen gut, wenn sie Normalgewicht haben. Es schont ihre Gelenke, sie haben mehr Lebensfreude, weil sie sich besser bewegen können und selbstverständlich schont es auch die Organe und den gesamten Organismus. Man muß immer im Einzelfall entscheiden, was für die Katze gut ist, denn jede Katze ist ein Individuum.

Das A und O bei einer Katzendiät ist aber Ausdauer und Geduld. Man sollte es nicht übertreiben, nicht allzu streng sein und auch nicht verzweifeln, wenn es mal eine Woche nicht so gut klappt. Gute Erfolgsergebnisse kann man übrigens am besten erkennen, wenn man alle 2 Wochen ein Foto seiner Katze von oben macht und diese dann nach und nach vergleicht. Irgendwann taucht die Katzentaille auf einem Foto wieder auf und das ist ein Riesenerfolgserlebnis, das auch gerne mal gefeiert werden darf.

Gibt´s bald Futti?

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Übergewicht und die Katze auf Diät

7 Kommentare zu „Übergewicht und die Katze auf Diät

  • April 14, 2019 um 2:02 pm Uhr
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    Liebe Ilona. Leider kann man bei deiner Seite “über mich” nicht direkt antworten. Deswegen versuche ich es hier .Schönes – ich hatte dich anders vor Augen – Bild von dir. Sehr hübsch. Wollte Bescheid sagen: das 3. Mal Krallenschneiden bei Charlie hat fast perfekt funktioniert. Wenn mein Mann nicht so ein “Feigling ” wäre, hätten wir fast alle Pfoten geschafft. Deshalb muss die kleine linke Pfote heute noch dran glauben.

    GLG aus Berlin.

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    • April 19, 2019 um 9:19 am Uhr
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      Oh, vielen Dank. Wie hattest Du mich denn vor Augen? 😉 Wie alles ist auch Krallenschneiden einfach eine Übungssache – für Mensch und Tier. Aber viele Männer sind bei sowas in der Tat Feiglinge ;-). Sonst tun sie immer so hart, aber wenns dann um die Katzen geht…….hihi……

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  • März 14, 2019 um 6:52 pm Uhr
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    Diesen Beitrag habe ich kopiert und direkt meinem Mann auf seine Mail-Adresse geschickt. Er kann sich nämlich noch immer nicht beherrschen und glaubt, wenn Charlie ihn lieb anschaut oder schmusen will, dass es nur ums Futter geht. Da muss ich noch viel Arbeit leisten.

    Danke wie immer für deine tollen Tipps. LG

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    • März 16, 2019 um 12:51 pm Uhr
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      Und dann heißt es immer, dass die Samtpfoten den Frauen um den Finger wickeln 😉 😉 😉 Wie sehr sich das Blatt doch gewendet hat, von “ich will keine Katze” zu “ich liebe diese Katze und tue alles für sie”…..hihi…..Männer…..dafür lieben wir sie <3

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  • Januar 30, 2019 um 1:51 pm Uhr
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    Hi Teddy Bearly,

    hier ist seit langer Zeit mal wieder Mama Lu – du erinnerst Dich? Genau, deine Rubenskatze und größter Fan ausm Pott. Übrigens, bevor ich das vergesse und wo du grad das Thema Diäten und unsere Vorturnerinnen ansprichst: ich hab ordentlich abgespeckt Teddy …*raunz mau…:D… Ich würde jetzt doch durch eine Katzenklappe passen, wenn wir eine hätten; sogar rückwärts *grinsfett.

    Diät:
    gut, ich hab jetzt abgespeckt, aber eigentlich ist das nur die Nebenwirkung davon, dass meine Dosenöffnerin sich auch zu fett findet. Und sie meint offensichtlich, wenn sie mir weniger Leckerlies gibt, würde SIE dünner. Das ist ne Geschichte, die passt mir gar nicht weißt du. Früher… da gabs immer mal was zwischendurch oder überhaupt, stand viel mehr Trockenfutter rum; das ist jetzt nicht so. Leckerlies gibts nur noch sonntags (also was die Menschen Sonntag nennen)… (das ist irgendsoein angeblicher Ruhetag oder Feiertag oder so) und dann auch nur in kleinen Dosierungen. ODER, wenn ich besonders nett war (heißt: mich öfter als sonst angekuschelt hab an sie) Pffft. Ich fand mich übrigens nie zu dick (und Du ja auch nicht Bearly *anhimmel…*herzchenverschicke…) ICH KAM NUR NICH GUT AN MEINEN RÜCKEN DRAN und an den Schwanz OBEN, aber wer putzt sich schon dort? Du?

    Glaub ja nicht, dass meine Kraulefrau auch nur ein Kilo wegen MIR abgenommen hat!!! Gut, sie hat abgespeckt – sie sagt was von 2 oder 3 oder auch mal wieder 1 drauf und so, aber ICH sitze aufm Sofa und leck mir den Bauch lieber, als dass ich mit der jetzt so rumturne… tanzen… Jamba Rumba Jumba oder wie das heißt. Und Nudeln hab ich abends eh noch nie gegessen, ob sie die jetzt weg lässt oder nicht!

    Also Teddy – unter uns: schau dir das gelassen an, denk dir deinen Teil und machs wie ich: guck einfach mit ner hochgezogenen Augenbraue und wunder dich nicht…

    …das hört auch wieder auf, glaub mal.

    Tatzengrüsse aus Essen
    MamaLu

    P.S. hast du ne Idee wie ich ne Maus zum spielen auf die Dachterrasse locken könnte? ich bin diese doofen Meisen langsam leid … (gut, ich sag mal nicht dass die zu schnell für mich sind *krallenanschauundwetz. Meine Schwester hier, die BLONDE (weißte noch? die Blonde? die Nervensäge? Der Schreihals?)… die kann die fangen…. Pffft. Soll sie doch. Dann schmeist sich unsere Kraulefrau nur wieder unters Sofa und will den Vogel retten. Boah und dann siehts hier aus….

    So long Teddy, der Frühling kann kommen!
    LU

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    • Februar 28, 2019 um 6:58 pm Uhr
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      Rrrrrrrrrrrrrrrr Lu, da bist Du ja mal wieder, rrrrrrrr. Wenn ich von Dir höre, ist der Frühling für mich schon da. Du darfst gerne meine Katzenklappe benutzen, meinetwegen auch rückwärts, rrrrrrrrr. Dann putze ich Dir gerne auch Deinen Rücken 😉 egal ob Du Nudeln drauf hast oder nicht, oder verwechsel ich da jetzt was? 😉 Wie praktisch, dass Du in Essen wohnst, dann brauchst Du doch gar nicht auf Futti zu warten. Njam, jam, in Essen wohnen, direkt im Essen drin wohnen, ist das geil. Da ist das doch voll egal, ob Du Meisen oder Mäuse fangen kannst, in seinem Essen wohnen, hahahahahaha.

      In Liebe meine geliebt Lu, Dein Teddy Baerly, küss die Pfote

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